Der Advent ist die Zeit des Wartens. Wir warten auf Gott. Das ist ein uraltes Thema für gläubige Menschen jeder Religion. Man wartet auf das Erscheinen (eines) Gottes und/oder das Eingreifen (eines) Gottes in das persönliche Leben oder in die Welt. Mit diesem Warten sind einerseits Hoffnung, Vorfreude und Sehnsucht verbunden, aber andererseits eben auch Ängste, Ungeduld und Verzweiflung. Im Warten spielt sich eine Fülle an Emotionen ab, die es auszuhalten gilt. Deshalb warten wir Menschen eher ungern, wir sind zielorientiert, wenn nicht sogar zielfixiert.
Der Advent lädt uns ein, das Warten neu zu entdecken, besonders die schönen Seiten daran: Einmal im Hier und Jetzt sein. Einmal aushalten, dass noch nicht alles perfekt ist und es auch nicht sein muss. Einmal wegkommen von Erwartungshaltungen. Die Adventstheologie können wir auch erst dann verstehen, wenn wir uns ganz in dieses Warten hineinbegeben: Wir nehmen ganz die Haltung der Israeliten ein, die auf den Messias warten und nicht wissen, wie und wann er kommt. Wir vergessen alles, was wir über Weihnachten und Ostern wissen, und stellen uns ganz unwissend und hoffnungsvoll vor Gott. Erst wenn wir ganz in diese Haltung des Wartens eingetaucht sind, können wir am Ende der Adventszeit das
Wunder, das uns erwartet, richtig begreifen.
In diesem Sinne spricht Gott zu uns im Moment: Bitte warten…
Pfr. Benedikt Locher
Adventsimpuls in der Kinderecke
Im Advent warten wir auf die Geburt von Jesus. Eine gute Gelegenheit einmal über das Warten nachzudenken. Denn: Warten ist gar nicht so leicht, oder? Geniesse einen ruhigen Moment in der Kirche und probiere in der Kinderecke verschiedene Übungen zum Thema aus. Vergiss nicht, bevor du gehst, dir eine Geschichte übers Warten zu pflücken!
Stefanie Schweri