Liebe Pfarrgemeinde
Vor 5 Jahren bin ich in den Raum Basel gekommen, um pastorale Erfahrungen zu sammeln und gleichzeitig für mich selber zu prüfen, wohin mein weiterer Berufungsweg führen soll. Ich habe seither intensiv mit dieser Frage gerungen und nach Antworten gesucht. Bis im Sommer 2026 muss ich eine definitive Antwort auf die Frage finden, ob ich Mönch und/oder Priester bleiben möchte oder mir ein anderer Weg bestimmt ist.
Als ich im Sommer 2023 als Pfarradministrator die Leitung der Pfarrei Münchenstein übernahm, tat ich das voller Freude und Elan und fühlte (und fühle) mich sehr wohl in dieser Aufgabe. Mit dieser neuen Aufgabe war jedoch auch der Umzug aus der Priestergemeinschaft in St. Marien in Basel in eine eigene Wohnung in Münchenstein verbunden. In den letzten Monaten stellte ich zunehmend fest, dass ich mit der intensiven Arbeit in der Pfarrei nicht mehr genügend Raum habe, um den Weg meiner Berufung gewissenhaft zu klären und dass das Leben alleine für mich nicht die richtige Form ist. Nach langem Ringen und nach ausgiebigen Gesprächen mit dem Kirchgemeinderat, dem Abt von Engelberg und dem Bistum Basel habe ich schweren Herzens entschieden, die Aufgabe als Pfarradministrator aufzugeben. Trotz all der Freude, die ich für diese Aufgabe verspüre, und trotz dem, dass ich diese Pfarreigemeinschaft bereits sehr in mein Herz geschlossen habe, musste ich mir selber eingestehen, dass ich meine Zukunft nur dann fruchtbar gestalten kann, wenn ich jetzt die
wichtigen und richtigen Entscheidungen treffe. Dies bedarf aber des nötigen Freiraums. Mir ist es aber auch ein grosses Anliegen, die Pfarrei Münchenstein nicht von heute auf morgen im Stich zu lassen und nach Möglichkeit einen guten Übergang zu einer neuen Pfarreileitung zu ermöglichen. So habe ich in
Absprache mit allen Verantwortlichen entschieden, dass ich noch bis Ostern 2025 für die Pfarrei in Münchenstein tätig sein werde. Ich möchte die Gelegenheit nutzen, um meinen Dank allen auszusprechen, denen ich hier
in der Pfarrei Münchenstein begegnen durfte. Es war und ist für mich eine wunderbare Erfahrung und ich werde mit vielen, schönen Erinnerungen und in diesem Sinne mit einem lachenden und einem weinenden Auge weggehen. Ich bin mir auch bewusst, dass meine persönliche Entscheidung für die Pfarrei, die
bereits einiges durchmachen musste in den letzten Jahren, wieder eine Herausforderung sein wird und dafür möchte ich um Entschuldigung bitten. Ich werde die Pfarrei auch nach meinem Abschied mit meinen Gedanken und
Gebeten begleiten und wünsche für den weiteren Weg Gottes reichen Segen.
Benedikt Locher