Das Kind in der Futterkrippe Beim Schmökern durch die weihnachtliche Literatur bin ich auf eine Fabel vom Theologen Johannes Hildebrandt gestossen.Darin diskutieren die Tiere über das Wichtigste an Weihnachten.Der Fuchs freut sich über den Gänsebraten und der Eisbär sieht erwartungsvoll dem Schnee entgegen. Nichts geht über weisse Weihnachten. Das Reh will an Weihnachten den Tannengeschmack geniessen, während die Eule es gern schummrig und heimelig hat, denn auf die Stimmung kommt es an. Der Pfau will sich mit dem neuen Kleid schmücken und die Elster ihre neuen funkelnden Errungenschaften zeigen. Auf keinen Fall auf Süsses verzichten will der Bär, und der Dachs will richtig ausschlafen und der Ochs will saufen. Da wird er von einem gewaltigen Tritt des Esels mit den Worten geweckt: ‚Du Ochse, denkst du denn nicht an das Kind?‘ Da senkt der Ochse beschämt den Kopf und sagt: ‚Das Kind, ja das Kind, das Kind ist die Hauptsache.‘ ‚Übrigens‘, fragt der Esel, ‚wissen das eigentlich auch die Menschen?‘Ja, das Kind ist das wichtigste, zu dem DAMALS Klein und Gross, Arm und Reich aufgebrochen sind. Und HEUTE erinnern wir uns, dass Gott im kleinen Kind Mensch geworden und unter uns gegenwärtig ist. Jeder Mensch und jedes Kind und alles Kleine überhaupt ist schützenswert. Ich denke auch an unsere Träume, Visionen und alles, was klein beginnt.Gott hat sich klein gemacht, um uns zu ermutigen darauf zu vertrauen, dass Gott dem Kleinen und Schwachen zur Seite steht, damit es gross werden kann und eine Zukunft hat.Im Namen des Pfarreiteams wünsche ich Ihnen den Mut zu glauben, dass Ihre Hoffnungen und Perspektiven – so klein sie jetzt sein mögen – reifen und tragfähig werden für die Zukunft sowie gesegnete frohe Weihnachten!Gabriele Tietze Roos