Klimawandel

Achtzehn Schüler und Schülerinnen des Oberstufen-Religionsunterrichts machten sich auf den Weg zum Aletschgletscher. Am ersten Tag konnten wir die geplante Wanderung wegen zu viel Schneefall nicht durchführen. Eingehüllt in Nebel wanderten wir direkt zur Villa Cassel. Dort angekommen lernten die Jugendlichen den Gletscher mit seiner weit über 2000 Jahre alten Geschichte kennen und setzen sich mit dem Klimawandel und dem raschen Rückgang des Gletschers auseinander.

Wussten Sie, dass sich die Menschen schon vor über 2000 vor Christus Gedanken über den Umgang mit der Umwelt machten? Die Bibel, der Gilgamesch-Epos und andere religiöse Schriften erwähnen etwas davon. Die Jugendlichen erforschten in Gruppen am Abend die alten Texte und präsentierten sie im Plenum. Am zweiten Tag musste man sich den

Anblick des Gletschers verdienen. Gewandert wurde von der Riederalp bis zur Gletscherstube Märjelensee. Dort angekommen, fassten wir Steigeisen und Gurten und die Bergführer zeigten, wo vor 100 Jahren noch der Gletscher war. So unwahr und doch real zu sehen, was der Klimawandel mit sich bringt, ging es steil abwärts zum Gletscher.

Einen kleinen Einblick, wie die Jugendlichen den Gletscher wahrgenommen haben: «Eine riesige Landschaft aus Eis und Schnee, ein richtiges Geschenk der Natur mit riesiger Grösse und Schönheit … Er ist mega schön und sieht wegen der Mittelmoräne wie eine Autobahn aus Eis aus. Bei dieser Menge an Eis ist es schwer vorstellbar, dass er so schnell schmilzt … Der Gletscher sieht aus wie Wellen aus Eis und Spalten sind tief und unten immer wie blauer … Am schönsten fand ich die kleinen Seelein, eigentlich

wandere ich nicht gerne, aber es hat sich gelohnt …».

Auf der Heimreise schrieben die Jugendlichen eine Flaschenpost über ihr Erlebnis der Tour. Diese wird in der Villa Cassel aufbewahrt und soll den nächsten Generationen gezeigt werden.

Das Fazit des Weekends sowohl für uns Lehrpersonen als auch für die Jugendlichen lautet: «Die Schönheit dieses Naturgiganten ist überwältigend und keiner von uns möchte, dass dieses Naturwunder aufgrund des Klimawandels verschwinden wird».

(Auszüge aus den Flaschenpost-Schriftstücken können auf der Homepage des Pro Natura Zentrum Aletsch ab Juli gelesen werden).

Melanie Fuchs, Alexander Schaub und verschiedene Jugendliche

Veröffentlicht am 27. Juni 2024 Kategorie(n): Impressionen