Alexandra Nowosielski Müller
«Jetz bisch Du draa, Gotti, wählsch Wohrheit oder Pflicht?» fragt der Göttibub während der Zugfahrt. «Wohrheit.» «Ähm, hesch Du scho mol öppis gschtohle?»
Ich weiss nicht, was so in der Öffentlichkeit mehr Mut benötigt hat: die Frage zu stellen oder zu antworten … denn sich so vertrauensvoll zu öffnen und sich eben auch zu unbequemen Themen Gedanken zu machen erfordert ebendies.
Die ViertklässlerInnen, welche sich vor den Fasnachtsferien zu einem gesellig-tiefgründigen Vorbereitungs-Nachmittag auf den Versöhnungsweg getroffen haben, haben passend zum Thema Alltagssituationen besprochen, Impulse erhalten, viel diskutiert und sich auch persönliche Gedanken gemacht. Vom 7. bis13. Februar begeben sich die zum Sakrament der Versöhnung eingeladenen Kinder mit ihren Vertrauenspersonen auf den Versöhnungsweg. Während dieser Zeit ist der Stationenweg wie bereits in den vergangenen Jahren ebenfalls für alle anderen
Interessierten zugänglich. Neu befinden sich die verschiedenen Erlebnisräume nicht nur in der Kirche, sondern sind auf die Pfarrei-Räumlichkeiten verteilt (Kirche, Franz Xaver-Saal, Pfarreiheim).
Auch Sie laden wir herzlich ein, diese Posten rund um die Lebensbereiche Schöpfung/Natur/Umwelt, Familie/Gesundheit, Schule/Arbeit, Freizeit/Freundschaft, Ich/Gott/Gebet zu durchschreiten, sich zu besinnen, sich berühren, ansprechen, aufrütteln und auf Gedanken einzulassen, denen wir im Alltag sonst nicht viel Platz einräumen – vielleicht auch bei sich nachzubohren und Pflichten und Prioritäten zu überdenken oder persönliche Ziele, Wertevorstellungen und Wahrheiten neu auszurichten, Wahrheiten, die unser Leben und das unserer Mitmenschen lebenswert machen – und nicht zuletzt uns in unserer Sehnsucht nach Verständnis, Vergebung und Versöhnung immer wieder geliebt und getragen zu wissen, denn: «Mit em Gott(i) chunnt’s guet!»
Alexandra Nowosielski Müller