Impressionen

  • In Sack und Asche gehen

    „Bedenke Mensch, dass du Staub bist und zum Staub zurückkehrst“. Mit diesen Worten aus dem ersten Buch der Bibel (Gen 3,19) lassen sich am Aschermittwoch Gläubige Asche aufs Haupt streuen oder ein Aschekreuz auf die Stirn zeichnen. Wir sollen daran erinnert werden, dass unsere Zeit begrenzt ist. Was uns allen gemeinsam und gewiss ist, ist unser Tod. Die Symbolhandlung an Aschermittwoch führt uns ein in die vierzigtägige Fastenzeit: eine Zeit der Besinnung, der Neuorientierung und vielleicht auch der Umkehr und des Neuanfangs.
    Es ist gesund, sich der eigenen Grenzen und Begrenzungen immer wieder mal bewusst zu werden. Die Fastenzeit soll Gelegenheit geben, das Lebenstempo zu drosseln und innezuhalten. In der Antike streute man sich Asche auf das Haupt als Zeichen der Reue und der Umkehr. Oft hüllte man sich bei der Trauer um einen nahestehenden Menschen in ein sackartiges Trauergewand. Noch heute verwenden wir daher die Redewendung «in Sack und Asche gehen».
    Bestätigt der Aschermittwoch einmal mehr das Vorurteil, das wir als Christen langweilig sind und keine Freude haben dürfen? Ich meine nein. Rufen wir uns in Erinnerung, woher die Asche kommt: Sie stammt traditionsgemäss vom letztjährigen Osterfeuer und vom Verbrennen der alten Palmzweiglein. Sie ist also vielmehr ein Zeichen über unseren Tod hinaus in ein neues, österliches Leben, an dem wir schon jetzt Anteil haben sollen!
    Vor Jahren war ich an einem Aschermittwoch in Oxford. Am Abend im Pub trafen wir eine grosse Gruppe fröhlicher junger Leute, alle mit einem Aschekreuz auf der Stirn. Dieses Bild hat sich mir eingeprägt: Unserer Grenzen bewusst zu werden steht in keinem Widerspruch dazu, das Leben in seiner Fülle anzupacken und zu geniessen.
    Daniel Meier

  • Tauferneuerung der Erstkommunion-Kinder

    Auf unserem Weg zur Erstkommunion begehen wir mit den Erstkommunionkindern das Gedächtnis der Taufe feierlich in einem Gottesdienst. Die meisten wurden als kleine Kinder, oft Tage oder Wochen nach der Geburt getauft. Die Eltern und Paten/Patinnen haben stellvertretend für sie das Taufversprechen abgelegt: sie haben ihren Glauben an den dreieinen Gott bezeugt und damit versprochen, das neugetaufte Kind in diesem Glauben durch ihr Vorbild und ihr Lehren zu erziehen. Jetzt sind sie alt genug, dieses Versprechen ein Stück weit selber zu verstehen und zu erneuern.

    12. Februar, 17.00 Uhr, in unserer Pfarrkirche.

    Daniel Meier, Leiter Katechese


  • Elternabend Versöhnungsweg

    Die Kinder der 4. Klasse setzen sich nach ökumenischem Lehrplan mit dem Inhalt der Versöhnung auseinander. Gewissensbildung, Umkehr und Versöhnung sind zentrale christliche Werte – die Art und Weise, wie wir mit diesen Werten umgehen, prägt die Menschlichkeit unserer Gesellschaft.

    Zur Vertiefung dieses Themas wird den Kindern aufgezeigt, was Versöhnung und Umkehr im täglichen Leben heisst, wie man auf die eigene Gewissensstimme hören lernt und Vergebungsschritte einüben kann. Dies geschieht besonders im Begehen des Versöhnungsweges, der zwischen dem 23. und 31. März angeboten wird.

    Alle Eltern von Kindern der 4. Klasse sind zu einem Elternabend eingeladen, an dem ihnen der Versöhnungsweg vorgestellt wird: Mittwoch, 15. Februar, 19.30 Uhr in unserer Kirche.

    Alexandra Nowosielski Müller und Daniel Meier


  • Neues Hungertuch

    Ab Aschermittwoch hängt auch in unserer Kirche das neue Hungertuch. Es wurde gestaltet vom nigerianischen Künstler Emeka Udemba. Am 16. März werden wir dazu eine Veranstaltung mit Mediationstexten und Musik gestalten.

  • Lichtmess und Blasiussegen

    Am Mittwoch, 1. Februar, in der Eucharistiefeier von 9.00 Uhr, werden am Vortag von Lichtmess (Darstellung des Herrn) Kerzen gesegnet. Wer möchte darf gerne auch eigene Kerzen zum Segnen mitbringen.

    Am Freitag, 3. Februar, feiert die Kirche das Fest des heiligen Blasius. Darum wird am darauffolgenden Sonntag, 5. Februar, nach der Eucharistiefeier der Blasiussegen gespendet.


  • Warum steht die Krippe noch in unserer Kirche?

    «Warum steht die Krippe noch in der Kirche, wenn doch die Weihnachtszeit vorbei und die Christbäume abgeräumt sind?» Diese Frage wurde mir mehrmals gestellt.
    Mit dem Fest der Taufe Jesu am 8. Januar ging offiziell der Weihnachtszyklus zu Ende. An vielen Orten ist es aber Tradition, die Krippe noch bis zum 2. Februar stehen zu lassen. Dann feiert die Kirche nämlich das Fest «Darstellung des Herrn». Damit erinnern wir uns an die Geschichte, wie Maria und Josef mit ihrem neugeborenen Kind in den Tempel kamen, um es Gott zu weihen. Dort wurden sie vom Propheten Simeon und der Prophetin Hanna begrüsst, die im kleinen Kind Jesus den Messias erkannten.
    Gerade ältere Kirchgängerinnen und Kirchgänger erinnern sich aber noch gut an die alte Bezeichnung dieses Festes: «Maria Lichtmess». Nach jüdischen Reinheitsgeboten galt eine Frau nach der Geburt eines Kindes vierzig Tage lang als unrein. Darum konnten die jungen Eltern erst vierzig Tage nach der Geburt gemeinsam das Kind in den Tempel bringen, um es Gottes Schutz und Segen anzuvertrauen.
    Zur Feier dieses ersten Einzuges Jesu in den Tempel von Jerusalem fanden schon ab dem 4. Jahrhundert Lichtprozessionen statt: Die Gläubigen wollten Jesus entgegengehen und ihn begrüssen. Die Kerzen für die Prozession wurden extra dafür gesegnet.
    Dieser Brauch der Kerzensegnung ist bis zum heutigen Tag erhalten geblieben. Liturgische Kerzen, die das Jahr über gebraucht werden, werden ebenso gesegnet wie Kerzen, die die Gläubigen von zuhause mitbringen.
    Im Laufe der umfassenden Liturgiereform nach dem Zweiten Vatikanischen Konzils wurde das Fest wieder neu als «Herrenfest» entdeckt, also mit Blick in erster Linie auf Jesus, der in der biblischen Geschichte deutlich im Zentrum steht. Er ist «das Licht zur Erleuchtung der Heiden», wie es der Prophet Simeon ausruft.
    Daniel Meier

  • DANKE

    Mit dem 8. Januar, dem Fest der Taufe Jesu, ging der Weihnachtsfestkreis nach liturgischem Kalender zu Ende. Der Weihnachtsfestkreis ist eine intensive Zeit: liturgisch, organisatorisch und bezüglich Gestaltung des Kirchenraumes. Ich sage DANKE für das vielfältige Engagement in Sakristei, Hausdienst, Sekretariat, Kirchenmusik, von den Minis, den Lektor*innen und den fleissigen Händen, die die diversen Apéros zubereitet haben.

    Gabriele Tietze Roos


  • Kinderkirche

    Die nächste Kinderkirche feiern wir am Sonntag, 29. Januar, um 9.45 Uhr im Franz Xaver-Saal. Das Thema heisst «Der kleine Igel und das grosse Geschenk». Herzliche Einladung. Wir freuen uns auf Klein und Gross.


  • Big Sing

    Am Samstag, 4. Februar, von 9.30 bis 11.30 Uhr findet im Franz Xaver-Saal der nächste Big Sing statt.

    Eine gute Stunde lang übern wir einige Lieder der Iona Community mehrstimmig miteinander ein und dann – nach einer Pause mit Tee, Kaffee und Shortbread – singen wir diese Lieder eingebettet in eine kurze Liturgie in der Pfarrkirche.

    Daniel Meier


  • Auf dass sie alle eins seien … (Joh 17,21)

    Ich bin in einer grossen Familie aufgewachsen zusammen mit fünf Geschwistern. Der Altersunterschied von meinem ältesten Bruder und meiner jüngsten Schwester beträgt gute 14 Jahre. Da ist es selbstverständlich, dass sich einige der Geschwister näherstehen als andere. Aber auch in unserem Charakter und mit unseren Ansichten sind wir alle sehr verschieden voneinander. Das äussert sich bis heute auch in unseren unterschiedlichen Arten, wie wir zum Glauben stehen.
    Wir haben uns als Geschwister nicht ausgewählt. Und doch gehören wir zusammen, bilden zusammen eine Familie. Ich habe nicht mit allen Geschwistern den gleich intensiven Kontakt. Aber wenn es darauf ankommt, sind wir alle füreinander da. Unsere Unterschiedlichkeiten sind manchmal eine Herausforderung, aber sie machen unser Zusammensein auch bunt und interessant.
    Ähnlich sehe ich die Zugehörigkeitaller Christinnen und Christen zur einen grossen Familie der Gläubigen. Es gibt viele unterschiedliche Arten, den Glauben an Jesus und seine Nachfolge zu leben und zu feiern. Das sieht man nur schon an der grossen Vielfalt von verschiedenen Konfessionen und Denominationen. Wir müssen nicht alles verstehen oder mit allem einverstanden sein. Unterschiede dürfen sichtbar sein und angesprochen werden. Und doch gehören wir zusammen: Als Kinder Gottes und in der Nachfolge von Jesus Christus gehören wir alle zur gleichen Familie.
    Wenn diese Einheit möglich wird, wenn wir es schaffen, einander mit Respekt als Geschwister zu begegnen, erfüllen wir das Gebet von Jesus aus dem Johannesevangelium: «Alle sollen eins sein: Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir bin, sollen auch sie in uns sein, damit die Welt glaubt, dass du mich gesandt hast.»
    Daniel Meier

  • Festzeit in unserer Kirche

    Zum ersten Mal seit der Renovation unserer Kirche durften wir in der Advents- und Weihnachtszeit den neu gestalteten Kirchenraum uneingeschränkt benutzen. Danke an alle, die in diesen Wochen mit Musik, Gesang, Spiel und Gebet Leben in unsere Kirche gebracht haben.

  • Friedensgottesdienste

    Der Krieg in der Ukraine hält leider weiter an. So werden wir weiterhin im Kloster Dornach am Sonntagabend um 18 Uhr speziell für den Frieden beten. Ab Januar wird es aber wieder in der Form der Klostergottesdienste vor Ausbruch des Krieges gefeiert. Das heisst, am 1. Sonntag im Monat in der Form eines Taizégebets und an den anderen Sonntagen je nach Zelebrant:in als Eucharistie-, Kommunion- oder Wortgottesfeier.


  • Bucherscheinung

    Von unserem Aushilfspriester Josef Imbach ist soeben ein neues Buch erschienen: Vergib uns unsere Unschuld. Wie ich Verantwortung übernehme. Echter Verlag, Würzburg, 158 Seiten.

  • Gebetswoche für die Einheit der Christen

    Die diesjährige Gebetswoche für die Einheit der Christen steht unter dem Motto «Tut Gutes! Sucht das Recht!» Es stammt vom biblischen Propheten

    Jesaja, der uns lehrte, dass Gott Recht und Gerechtigkeit von uns allen verlangt, und zwar zu jeder Zeit und in allen Bereichen des Lebens. Unsere heutige Welt spiegelt in vielerlei Hinsicht die Herausforderungen der Spaltung wider, denen Jesaja mit seiner Botschaft entgegentrat. Gerechtigkeit, Recht und Einheit entspringen Gottes tiefer Liebe zu jedem von uns; sie sind im Wesen Gottes selbst verwurzelt und sollen nach Gottes Willen auch unseren Umgang miteinander bestimmen.

    Wir laden zu zwei besonderen Anlässen in dieser Woche ein:

    Am Mittwoch, 18. Januar, findet um 19.30 Uhr ein ökumenischer Gebetsabend im Eckstein Birseck an der Tramstrasse 58 statt.

    Und am Sonntag, 22. Januar, feiern wir um 10.15 Uhr einen ökumenischen Gottesdienst im reformierten Kirchgemeindehaus an der Lärchenstrasse 3. Der Sonntagsgottesdienst in unserer Kirche entfällt.


  • Erwartungen erfüllt?

    Gerade in diesem Jahr ist mir besonders aufgefallen, dass die unterschiedlichen Dienstleistungsanbieter in der Gastronomie, in der Touristik, in der Kultur, in der Autobranche, in der Medizin und anderen Bereichen mir ein Mail schicken und mich um meine Bewertung bitten, wie ich ihre Dienstleistung, ihren Service … erlebt habe. Nach einer längeren Reise oder einem grossen Anlass im Restaurant verstehe ich ja dieses Anliegen. Aber letzte Woche wollte ein Restaurant meine Bewertung nach einem Mittagessen in der Woche für zwei Personen haben. Das war mir dann doch überprofessionalisiert und bald lächerlich dahergekommen.
    Da wird der Nutzer, resp. die Nutzerin nach ihren Erwartungen gefragt, ob diese erfüllt worden seien und was man verbessern könnte. Mit dem Bewerten und Optimieren kann es auch übertrieben werden.
    Nun, wir stehen jetzt an der Jahresschwelle von 2022 zu 2023 und stellen Sie sich vor, ich frage Sie: Wie haben Sie das Jahr 2022 erlebt, wurden Ihre Erwartungen erfüllt – gar nicht, wenig, übertroffen? Was würden Sie ändern damit, Ihre Erwartungen optimal erfüllt wären?
    Da sollten zunächst die Parameter definiert werden – Erwartungen im persönlichen Bereich, im Berufsleben, in der Schweiz sowie in Europa und weltweit.
    Ich vermute, dass fast jede und jeder sagt, einen Krieg in Europa, resp. in der Ukraine habe ich sicher nicht auf dem Schirm gehabt. Und dass wir uns in unserem Land einmal einschränken sollten beim Energieverbrauch, war sicher keine Erwartung. Meine Erwartungen und Hoffnungen gingen in die Richtung, dass die Coronapandemie nicht mehr uns regiert und wir mehr und mehr auf Einschränkungen verzichten und uns auf mehr Kontakte freuen können.
    Aber eben andere Themen, auch Sorgen und Ängste haben ihren Raum und unsere Auseinandersetzung mit ihnen gefordert.
    Der dänische evangelische Theologe und Philosoph Sören Kierkegaard (1813-1855) prägte den Satz: «Das Leben wird vorwärts gelebt und rückwärts verstanden.»
    Im Lukasevangelium des Neujahrstages lesen wir: «Die Hirten kehrten zurück, rühmten Gott und priesen ihn für alles, was sie gesehen und gehört hatten, so wie es ihnen gesagt worden war.» So war ihr Eindruck, als sie zurückblickten, was sie im Stall in der Begegnung mit dem Kind erlebt hatten. Die Hirten würden in unserem heutigen sprachlichen Jargon sagen: unsere Erwartungen sind sehr übertroffen wurden und wir wurden vom Neugeborenen so erfüllt. Wir können den Besuch an der Krippe weiterempfehlen, die Begegnung mit Jesus lohnt sich.
    Ich hoffe, dass sie trotz dem Schweren, was vielen Menschen in der Welt zugemutet wird, und trotz persönlicher Sorgen oder Trauer nach vorwärts leben können, auch wenn noch nicht alles aus der Vergangenheit jetzt verstanden wird.
     
    Und so wünsche ich Ihnen allen im Namen des Pfarreiteams den Mut, das Leben vorwärts zu leben, begleitet vom Segen, wie es im Buch Numeri 6, 24-6, der Lesung vom Neujahrstag, heisst:
    «Gott segne dich und behüte dich.
    Gott lasse sein Angesicht über dich leuchten und sei dir gnädig.
    Gott wende sein Angesicht dir zu und schenke dir Frieden.»
    Gabriele Tietze Roos